Fachtag der transaktionsanalytischen Vereine Österreichs.
Organisation: WITA und ÖGTA in Kooperation mit ÖATA
Termin: Samstag, 22.02.2020; 09:00 – 18:00 Uhr
Ort: Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien, Universitätsgebäude
Über den Dächern Wiens bot sich in der Skylounge die Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Nach dem Eröffnungsvortrag von Martha Hüsgen-Adler hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit sich in 12 Workshops transaktionsanalytisch fortzubilden.
Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema mit Johann Schneider (DGTA), Sylvia Schachner (ÖGTA), Martha Hüsgen-Adler (DGTA) und Berthold Kager (WITA)
Das Organsisationsteam freut sich über mehr als 100 TeilnehmerInnen!
Das Programm im Überblick:
Keynote-Speech: Martha Hüsgen-Adler:
Was soll ich nur tun? – Verantwortung mit dem TA Ethik-Tool klären
Was bedeutet „soziale Verantwortung“? Der Begriff wird in verschiedenen Kontexten wie Politik, Gesellschaft, Unternehmen und Psychologie auch unterschiedlich beschrieben. Was bedeutet soziale Verantwortung im Kontext von Beratung und Begleitung? Hierzu möchte ich mit Euch Eure vielfältigen Ideen austauschen.
In einem weiteren Schritt möchte ich auf eine Definition aus der Psychologie eingehen, die besagt, dass soziale Verantwortung 2 Aspekte umfasst: Einerseits das Wohlergehen anderer zu unterstützen und andererseits eigene Ziele zu verfolgen ohne andere zu schädigen. Bei dieser Definition können wir sehr schnell in Dilemma oder Zwickmühlen- Situationen geraten. Was soll ich dann tun? Wie kann ich als Beratende andere in Ihrer Entscheidungsfindung unterstützen?
Hierzu finde ich das TA- Ethik- Tool sehr hilfreich. Ich werde das Tool und dessen Entwicklungsweg innerhalb der TA vorstellen. Anschließend besteht die Möglichkeit, dass die Teilnehmenden anhand eigener Beispiele dieses Tool ausprobieren und erleben können – sowohl für sich selbst als auch aus der Sicht des/der Beratenden.
Workshop Dr. Johann Schneider
Umgang mit Scham und Beschämung – ein Schlüsselthema sozialer Verantwortung
Beziehungen werden unbewusst und oft auch sehr bewusst durch den Einsatz von Beschämungen gestaltet und gelenkt. Um für Beschämungen gewappnet zu sein und um eine Kultur der Achtung und Würde im Miteinander zu schaffen und zu erhalten, werden in dem Workshop die Dynamiken von Scham und Beschämung skizziert. Es wird eine Orientierung angeboten, wie man in der professionellen Begleitung von Menschen und im Alltag auf eigene Schamgefühle und Beschämungsimpulse, auf Schamgefühle und Beschämungen anderer und insbesondere auf Beschämungen durch andere Antworten finden und geben kann.
WorkshopBea Schild
Dein und mein Körper in der Arbeit mit Menschen
HALTe den Rücken gerade, HALT den Kopf hoch, Zeig HALTUNG, Achtung - HALT! Unsere Sprache kennt viele Ausdrücke zum Thema Haltung, doch welche Haltung ist gesund und angenehm und in welcher Haltung fühlen wir uns stark und respektiert? Als Profis beschäftigt uns die Frage: Wie können wir in unserer Arbeit mit Klientinnen und Klienten den Halt vermitteln, der zu der „Haltung“ befähigt? Was ist mein Halt und was meine Haltung? Und wie begegne ich Deiner Haltung? Ein Workshop zum spielerischen Ausprobieren und Mitdiskutieren. Zielgruppe: Alle
Workshop Dr. Sylvia Schachner
Halt geben durch TA - Haltung
Soziale Verantwortung wahrnehmen und leben
Gewalt gegen Frauen, Kinder oder Minderheiten ist ein Thema, das uns alle betrifft. Gerade in der heutigen Zeit, in der Populismus und einfache Lösungen an Bedeutung gewinnen, ist unsere Haltung als Transaktionsanalytiker gefragt.
Ethik und Grundannahmen der Transaktionsanalyse geben den Rahmen und Orientierung , die Modelle der TA das Wie mit solche Situationen umzugehen.
In meinem Workshop möchte ich mich mit der Frage auseinander setzen, wie wir als TA-Gemeinschaft soziale Verantwortung wahrnehmen um diesen Phänomenen begegnen zu können.
Zielgruppe: Alle
Teilnehmerzahl: 20
Status: TSTA-E
Workshop Regina Nemeth/ Susanne Weilke
Thema „Soziale Verantwortung in PE und OE“
Ein Streifzug durch die Erwachsenenbildung in Organisationen
Workshop Klaus Sejkora/ Henning Schulze
Die Menschen sein, die wir wirklich sind - Positive Transaktionsanalyse und die fünf Grundhaltungen
Wir werden nicht als Prinzessinnen oder Prinzen und auch nicht als Frösche geboren, sondern als Menschen. Als diese haben wir die ursprüngliche somatische „Ich bin OK – du bist OK“-Grundhaltung. In der Entwicklung unseres Skripts bilden wir die drei anderen Grundhaltung als Selbstschutz aus. Hier werten wir Teile unseres Menschseins und des Menschseins der Anderen ab.
Wenn es uns gelingt, unser Skript konstruktiv zu nutzen, können wir im Hier und Jetzt die erwachsene/autonome fünfte Grundhaltung „I’m OK – you’re OK – for real“ (Fanita English) einnehmen. Das bedeutet, dass wir mit unserem ganz persönlichen (Geworden-)Sein als die Menschen leben und uns in Beziehung setzen können, die wir wirklich sind.
In diesem Workshop geht es uns um ein tieferes Durchdenken und Durcharbeiten der Landkarte der Lebenspositionen: „Positive TA“ statt „Simple TA“. Wir arbeiten dabei mit Inputs, Fallbeispielen, Übungen und Gruppendiskussionen.
Zielgruppe: alle
Workshop Karin Winkler
Transaktionsanalyse und Traumarbeit
Träume sind die Antworten von heute auf die Fragen von morgen. (Edgar Cayce)
Gesellschaftliche und (sozial-) politische Verhältnisse sind eng verbunden mit innerseelischen Vorgängen. Für ein tieferes Verständnis dessen ist eine Bewusstheit im Innen wie im Außen eine Voraussetzung.
In unserer beschleunigten Zeit leiden die Beziehungen zu uns selbst und zu den anderen. Durch Bewusstwerdung und Gewahrsein kann es zu einer Bezogenheit auf den anderen Menschen kommen. Wenn mich etwas oder jemand berührt und bewegt, dann gehe ich in Resonanz. Um in Resonanz zu gehen mit sich selbst und den eigenen Träumen und denen des Gegenübers, braucht es eine Haltung der Zärtlichkeit, Offenheit und Milde, welche immer auch als Grundlage für soziale Verantwortung dienen kann.
Dafür stehen Selbstreflexion und Selbsterfahrung als ein Weg zur Verfügung. Und ein Weg der Selbsterforschung ist die Arbeit mit den Träumen, die uns zu den tieferen Schichten des individuellen, kollektiven sowie sozialen Unbewussten führen. Träume sind eingebettet in die jeweils vorherrschende Gesellschaftsstruktur und so beinhalten Träume andere Aspekte und Themen in unterdrückenden, repressiven Gesellschaften als in offenen, demokratischen Gesellschaften.
Neugierde, dies gemeinsam zu erforschen und zu diskutieren soll der Inhalt des Workshops sein. Welche Träume sind leitend für mein inneres Wachstum und für mein soziales Handeln? Wie arbeite ich als Psychotherapeutin mit den Träumen der KlientInnen.
Eigene Träume dürfen mitgebracht werden.
Workshop Dr. Elfriede Wieser (Lehrende u. Vorstandsvorsitzende) & Mag. Claudia Schörkhuber (Lehrende in Ausbildung) im ÖATA
Zum Umgang mit dem Fremden - in mir und bei anderen.
Ausgehend vom transaktionsanalytischen Modell des Beziehungsaustausches lassen sich in der Weiterentwicklung von Ingo Rath differenzierte Ansatzpunkte für die Belebung des Fremden in uns und im anderen herausarbeiten und verstehen.
Die Konzepte der Inneren Welt, des Selbst und die damit erlebte und erlebende, spürende, kommunikative Beziehung sollen im Workshop unter Einbezug von praktischen Vignetten gemeinsam erfahrbar werden.
Zielgruppe: alle